Die Hauptnahrung der Vorfahren unseres Hauskaninchens besteht größtenteils aus Wiesenkräutern. Diese werden durch verschiedene Gräser, Äste, Blätter und Rinde ergänzt.
Auch wenn sich unsere heutigen Kaninchenrassen optisch sehr von ihren wilden Verwandten unterscheiden, funktioniert ihre Verdauung noch immer gleich.
Da Kaninchen kaum muskuläre Darmbewegung haben, müssen sie ständig
fressen, um den Nahrungsbrei im Verdauungstrakt voran zu schieben. Außerdem wachsen ihre Zähne ein Leben lang.
Eine rohfaserreiche Ernährung hilft nicht nur bei der Verdauung, sondern fördert auch den natürlichen Zahnabrieb.
Wasser muss den Tieren rund um die Uhr zur freien Verfügung stehen.
Am besten eignet sich hier ein Napf. Er sollte etwas erhöht angebracht werden, damit das Trinkwasser nicht durch Einstreu verschmutzt wird.
Im Handel erhältliche Nippeltränken eignen sich eher nicht, da das Kaninchen beim Trinken eine unnatürliche Haltung einnehmen muss und nur tröpfchenweise Trinken kann.
Die natürlichste und somit gesündeste Ernährung besteht aus verschiedenen Kräutern und Gräsern.
Frische Wiese enthält nahezu alle lebensnotwendigen Stoffe.
Die im Frischfutter enthaltenen Rohfasern halten die Verdauung in Schwung und sorgen beim zermahlen für die natürliche Abnutzung der ständig nachwachsenden Zähne.
VORSICHT! Alle Pflanzen müssen erst langsam angefüttert werden!
Da wir unseren Kaninchen nicht ganzjährig und rund um die Uhr frische Kräuter und Gräser zur Verfügung stellen können, ist es sinnvoll und auch notwendig, ihnen täglich eine größere Auswahl an frischem Gemüse anzubieten.
Obst sollte aufgrund des höheren Zuckergehalts nur selten oder als Leckerli gegeben werden.
Vor allem im Winter stehen Kräuter und Gräser nicht frisch zur Verfügung. Aber auch in der Sommerzeit ist es nicht immer möglich ausreichend Wiesenfutter aufzutreiben. Deshalb werden zusätzlich getrocknete Kräuter und Heu gefüttert.
Durch den hohen Rohfasergehalt wird es in großen Mengen aufgenommen und wieder ausgeschieden und hält so die Verdauung unserer Wackelnäschen in Gang. Zudem sorgt es beim zermahlen für den nötigen Abrieb der Backenzähne.
Heu enthält nicht nur wichtige Vitamine und Mineralien, sondern ist zudem noch ein ausgezeichnetes Beschäftigungsfutter.
Heu muss den Kaninchen IMMER zur Verfügung stehen!
Die Heuraufen müssen jeden Tag neu befüllt werden, damit die Kaninchen sich die besten Pflanzen heraus selektieren können. Haben die Kaninchen nicht die Möglichkeit zu selektieren, wird unter anderem schlechtes oder gar schädliches Futter aufgenommen.
Sämereien und Kerne können einmal wöchentlich zugefüttert werden. Einen Fettsäuremangel zeigt ihr Kaninchen unter anderem durch struppiges Fell, trockene und schuppige Haut oder häufige Verstopfung.
Zu aller erst ist jegliches Trockenfutter als Energie-/Kraftfutter zu betrachten.
Die bunten Trockenfuttermischungen aus dem Handel sind als Futter ungeeignet, da sie zumeist zu viel Fett, Stärke und Zucker enthalten.
Getreide, Zucker und Farbstoffe haben im Kaninchenfutter nichts zu suchen.
Diese Stoffe sind für Kaninchen schwer verdaulich und führen früher oder später zwangsläufig zu Übergewicht, welches weitere Krankheiten nach sich zieht.
Ein gesundes, ausgewogen ernährtes Kaninchen, welches nicht zur Zucht eingesetzt wird, benötigt kein zusätzliches Trockenfutter.
Für Zuchttiere, alte oder kranke Tiere, oder aber für Kaninchen, welche auch im Winter in Außenhaltung leben, kann ein ausgewähltes, hochwertiges Kraftfutter sinnvoll sein.